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Zum Ende der Seite springen Wie Hotte zum Zebra wurde von Jenna Warren
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Wie Hotte zum Zebra wurde von Jenna Warren Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Im Forum Umbra et Obscuritas wurde Ostergewichtelt, und ich hab die Erlaubnis bekommen den Text, den ich geschenkt bekam, hier zu veröffentlichen.

Geschrieben hat ihn die Umbra et Obscuritas-Userin Jenna Warren, vielen Dank nochmal dafür smile


Zitat:
Original von Jenna Warren
Text für Walt

<font size="1">Vorgegebene Worte:
Wunschworte: Sand, Flöte, Spielmann, Sonne, Meer,
Vorgegeben vom Admin: U-Boot, Zebra, Handschellen, Dobermann, Schlafsack </font>


Wie Hotte zum Zebra wurde

„Schau mal durch das Periskop Mark! Ich glaube, da an der Küste kann ich Giraffen entdecken – und sind das nicht auch Zebra s? Ob wohl jemand schon mal so nach mit einem Uboot hier an der Küste entlang ist?“, fragte einer der Matrosen den anderen, der offensichtlich auf den Namen Mark hörte. „Keine Ahnung – aber weißt du wer uns das bestimmt sagen kann? Heinrich! Der ist doch so alt und hat schon so viel gesehen… ich würde meinen Nachtisch darauf verwetten das er uns bestimmt wieder irgendeine abgedrehte Geschichte dazu erzählt!“ „Abgedrehte Geschichte? Jungs, Jungs, Jungs… alle meine Geschichten beruhen auf TATSACHEN! Dass das mal klar ist… aber wo ihr gerade von Zebras sprecht… habe ich eigentlich schon mal die Geschichte von Hotte erzählt? Nein? Na dann….“


Dies ist die Geschichte von Tomme und Hotte, zwei Freunde, die anders waren und doch glücklich und zufrieden mit dem, was sie hatten, auch wenn einige das nicht verstehen konnten. Einig, dazu zählte wohl auch Tommes Vater, ein Bauer – nicht sonderlich reich, aber auch nicht arm, es reichte eben und er war stolz auf seine Arbeit, auf seinen Hof und vor allem seine Söhne, drei an der Zahl – naja… zumindest auf zwei davon!

Den Thomas, so hatte ihn sein Vater eigentlich taufen lassen, zeigte schon früh, dass er nicht wie seine Brüder war – und es auch gar nicht sein wollte. Während sie sich ein Baumhaus im alten Walnussbaum hinterm Haus bauten, saß Tomme lieber mit seiner kleinen Schwester und seiner Mutter in der Küche, hörte der Mutter zu, wie sie alte Kinder- und Volkslieder vor sich hinsang, die sie schon von ihrer Mutter und Großmutter gelernt hatte. Tomme verstand nicht, was so toll daran sein sollte, sich mit den Söhnen vom Nachbarshof zu raufen – stattdessen verzog er sich lieber auf die Wiese bei der Pferdekoppel, legte sich ins Gras und ließ sich von den Wolken Geschichten erzählen – Geschichten von ihren Reisen, was sie gesehen hatten und wo sie schon überall gewesen waren.

Er war ein Träumer, sagte sein Vater – er hat nur noch nicht seinen Platz gefunden, seine Mutter, die sein Fernweh verstand. Doch egal was es war – immer schon war seinem Vater, seiner Mutter, seinen Brüdern und Schwestern und auch allen anderen klar gewesen, dass er eben anders war als sie.

Tomme mochte die Feldarbeit nicht, er war nicht so kräftig wie seine Brüder und hatte Mühe, mit ihnen mitzuhalten. Viel lieber half er im Stall, denn dort war auch sein bester Freund, der einzige der wohl, wie Tomme meinte, verstand wie es war als anders zu gelten – Hotte das Pferd!
Denn Hotte war ebenfalls anders . Er war nicht so groß wie seine Mutter und sein Bruder und auch nicht so kräftig. Doch vor allem war er schneeweiß .

„Der macht es eh nicht lange…“ , hatte sein Vater gesagt, nachdem Hotte zur Welt gekommen war. Aber Hotte hatte sich durchgebissen, so wie auch Tomme sich immer wieder durchgebissen hatte – und das mag es wohl auch gewesen sein, was die beiden von Anfang an miteinander verbunden hatte.

Generell konnte Tomme schon immer besser mit den Tieren umgehen, als zum Beispiel mit den anderen Kindern. So war es auch kein Wunder, dass er dem Dobermann des Vaters anstatt ihn als Wachhund für den Hof abzurichten, lieber Kunststückchen beibrachte, wofür er von den anderen nur ausgelacht wurde – den wer hatte schon einmal einen gefährlichen Dobermann gesehen, der auf den Hinterläufen sitzend, die Vorderpfoten in die Luft gestreckt, ein rohes Hühnerei auf der Schnauze balanciert? Sein Vater hatte zumindest nicht viel Verständnis dafür!

Eines Tages sollten Tomme und seine Brüder dann den Vater in die nächste Stadt begleiten, auf einen Markt, auf welchem sie ihr Gemüse verkaufen wollten. Tomme war schon ganz aufgeregt, konnte es kaum erwarten dort anzukommen. Was er dort wohl alles sehen würde? Wenn es treffen würde? Bisher hatte er ja nicht viel mehr gesehen als den väterlichen Hof und den des Nachbarn mit den dazugehörigen Wiesen und Feldern. Alles war neu und aufregend, so viele Eindrücke, so viele Menschen – so viel mehr als er sich erträumt hatte auf der Wiese oder wenn die Mutter ihm von alten Geschichten vorgesungen hatte. Dort waren Zwei Männer die einen dritten gerade in Handschellen legten während eine Frau laut zeternd daneben stand und ihn als lausigen Dieb bezeichnete. Und zwischen den ganzen Ständen und Karren rannten andere Kinder umher und spielten offensichtlich Fangen.

Nur an einem blieb Tommes Blick sofort hängen – ein Mann, der sich mit seinen Sachen zwischen zwei Marktständen niedergelassen hatte und nun mit einem komischen Gerät Töne erzeugte, zu welchen er sang. So etwas hatte Tomme noch nie gesehen, weder das Instrument noch einen MANN der Lieder sangt anstatt zu arbeiten… alle anderen Männer hier auf dem Markt standen entweder hinter den Marktständen und verkauften, oder aber sie mussten selbst Dinge besorgen… Aber diesen Kerl dort schien der ganze Trubel um sich herum völlig kalt zu lassen – er tat nur das, wonach ihm der Sinn stand – den Menschen, die es hören wollten, seine Geschichten vor zu singen.

Am liebsten wäre Tomme auch stehen geblieben, und hätte dem Mann zugehört, doch sein Vater trieb ihn an – sie müssen sich ein freies Fleckchen suchen damit sie endlich ihr Gemüse loswürde und hätten keine Zeit einem Spielmann zuzuhören. Also trottete Tomme mit gesenktem Kopf weiter. Doch den Mann hatte er nicht vergessen und so schlich sich Tomme davon, sobald sein Vater mit Handeln beschäftigt war, und lief zurück zu dem Spielmann .

Tomme mochte seine Lieder, er sang von der Ferne, von fremden Menschen und vom Umherwandern. Eigentlich sang er genau von dem, wovon Tomme immer träumte, wenn er auf seiner Wiese lag! Und so konnte er sich nicht mehr zurück halten und musste ihn ansprechen, als er eines seiner vielen Lieder beendet hatte.

„Woher kennst du all diese schönen Lieder? Meine Mutter singt manchmal auch welche… aber die sind nicht halb so spannend wie die Geschichten, die du erzählst!“ , platze es aus Tomme raus!

„Die Lieder stammen alle von mir… ich singe einfach von dem, was ich erlebt habe!“ , erklärte der Spielmann und freute sich, dass dem kleinen Tomme seine Lieder so offensichtlich gefielen. Und das taten sie – ja er war sogar ganz hin und weg und verkündete nun fest entschlossen „Ich will auch solche Lieder singen können! Kannst du mich nicht mitnehmen auf deine Reisen? Zuhause auf dem Hof meines Vaters ist es so langweilig… und alle sagen immer nur, dass ich die Arbeit dort eh nicht kann – das ich anders bin als meine Brüder, die so fleißig auf dem Feld mitarbeiten. Ich will lieber reisen, so wie du!“ , sprudelten die Worte nur so aus dem Jungen hervor, was den Spielmann dazu brachte, herzlichen zu lachen.

„So? Du bist also anders sagen sie? Weißt du, mir wird auch manchmal an den Kopf geworfen, dass ich anders wäre… Aber soll ich dir was verraten? Ganz im Süden, dort wo die Erde zu [B]Sand wird und die Sonne heiß vom Himmel brennt - noch über dem großen Meer , da gibt es Menschen, die sind noch viel mehr ananders ders als du oder ich… Und jeder von denen hier“[/B] , und dabei machte er eine Geste, die alle Menschen auf diesem Markt hier einschloss, “ wäre dort so anders , dass du und ich schon wieder normal wären… Ja selbst die Häuser und Tiere dort sind anders – er gibt dort Tiere mit langen Hälsen, graue Ungetüme die so groß sind wie ein Haus und weiße Pferde mit schwarzen Streifen die sie [B]Zebras nennen!

Also lass dir bloß nicht einreden, dass du anders bist! Du bist einfach nur etwas Besonderes!“[/B] , und mit diesen Worten lächelte der Mann den kleinen Tomme sanft an, bevor er plötzlich einen Einfall zu haben schien. Er drehte sich kurz um und zog etwas aus seinem Schlafsack , denn er zusammen mit einem Rucksack hinter sich gelegt hatte, nahm dann Tommes Hand um in dieses Etwas hin zu legen. Erst als er seine Hand wieder wegzog, konnte Tomme erkennen, was es war - eine Flöte !

„Mit der habe ich wohl etwa in deinem Alter angefangen, meine eigenen Lieder zu erfinden… erst nur Melodien und später dann, als ich groß genug war alleine umher zu reisen, auch mit Geschichten. Ich schenke sie dir! Vergiss nicht, es gibt immer Leute wie dich und mich, die von anderen als anders bezeichnet werden – aber eigentlich sind sie nur neidisch, denn sie wären selbst gerne so etwas Besonderes! Ich bin mir sicher, wenn du erst mal groß bist, wirst du mindestens genau so tolle Geschichten erzählen können wie ich heute!“

Diese Worte hatten Tomme zum strahlen gebracht und auf dem ganzen Weg nach Hause hatte er dieses Strahlen nicht verloren. Selbst am nächsten Tag noch, konnte man das Lächeln in seinem Gesicht entdecken, denn Tomme musste unablässig an die Worte des Spielmanns denken. Wenn ihn nun jemand sagte, dass er ja so anders wäre, wusste Tomme, dass er stolz darüber sein konnte. Und auch als er eines Tages mitbekam, dass sein Vater Hotte zum Schlachter bringen wollte, weil er für die Feldarbeit einfach nicht gemacht war, wusste Tomme sofort was er zu tun hatte.

Er schnappte sich einen Eimer schwarzer Farbe, welche noch im Schuppen herum stand, nachdem einer seiner Brüder damit das Hoftor neu gestrichen hatte, und verschwand heimlich damit zu Hotte. Als Tommes Vater am nächsten Tag dann früh morgens in den Stall kam, um Hotte abzuholen, fand er dort im Stroh neben ihm liegend Tomme, der offensichtlich bei dem Pferd übernachtet hatte. Doch das war noch nicht alles – Hotte, der sonst so immer so schön weiß gewesen war, hatte nun lauter schwarze Streifen, einmal über den ganzen Pferdekörper verteilt.

Tomme war schlaftrunken aufgewacht, als er das Stalltor hatte zufallen hören und war sofort wieder hell wach, als er seinen Vater von Hottes Box entdeckt hatte. Er sprang auf, verschränkte stolz die Arme vor dem Körper und mit voller Überzeugung verkündete, „Vater… du kannst Hotte nicht zum Schlachter bringen! Siehst du nicht? Hotte ist etwas ganz besonderes – er ist nämlich ein [B]Zebra ! Und du willst doch wohl nicht so ein besonderes Tier zum Schlachter bringen?“ [/B]
Doch dann schien ihm doch etwas mulmig zu werden, er löste seine verschränkten Arme wieder und klammerte sie stattdessen um den Hals von Hotte, nur für den Fall, dass sein Vater so Dumm wäre, und Hotte doch mitnehmen wollen würde.

Doch der Vater stand immer noch ungläubig vor der Box, hörte sich an, was Tomme ihm zu sagen hatte und hob dabei nur eine Augenbraue. Dann schüttelte er resignierend den Kopf, drehte sich um und verschwand wieder aus dem Stall.
Es ist nicht sicher, was in diesem Moment durch seinen Kopf gegangen ist. Ob er seinem Sohn wirklich geglaubt oder er einfach nur erkannt hatte, dass er seinem Sohn nicht den besten Freund wegnehmen konnte. Aber das war für Tomme und Hotte auch völlig egal. Den eins stand nie wieder zur Debatte – das Hotte zum Schlachter kommt – schließlich war er jetzt ein echtes Zebra ….


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Anders sein kann auch bedeuten, sich nicht jedes Mal zu häuten, wenn der Wind sich einmal dreht, schmerzhaft ins Gesicht Dir weht!
Nach dem eig'nen Weg zu suchen, auch einmal für and're bluten! Nicht die Augen zu verschließen, und den Gegenwind genießen!
(Eric Fish - Anders sein)

27.07.2011 09:12 3 Krähen ist offline E-Mail an 3 Krähen senden Homepage von 3 Krähen Beiträge von 3 Krähen suchen Nehmen Sie 3 Krähen in Ihre Freundesliste auf

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