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| Die erste Knospe - ist manchmal ganz anders als man denkt |
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>>Lausiges Wetter! Zu kalt, zu früh, zu viel Schnee und überhaupt, wir schon mal gar nicht!<<
Pan hockte in einer Höhle an der Quelle, sah missmutig raus und konnte die Natur verstehn. Die Blumen wollten weiterschlafen, die Bäume sowieso, und das Gras… Also das Gras war ja sowieso immer so ein Fall für sich.
Mäklig, sagte jedenfalls sein Nachbar, und ob man da nicht was erfinden könnte. Dann schüttelte Pan immer den Kopf, weil nein, er konnte nichts gegen das Moss zwischen dem Gras erfinden, mit Erfindungen hatte er sich ja nie aufgehalten! Er war Landschaftsgärtner, kein Erfinder! Na ja, ein Gott war er auch noch, aber ein Gott im Ruhestand, und das schon seit langem!
Und überhaupt, warum sollte er das Moos aufhalten? Jetzt saß er sehr bequem und weich auf dem Moos, und wie es sich um den kleinen Tümpel schmiegte, vom Rauhreif überzogen und silbern glitzernd, fand Pan das Moos doch sehr hübsch.
Und um Welten besser, als den Schnee, der sich in seinem zottligen Fell an den Beinen zu festen Klumpen zusammengebappt hatte, und das er grade mit spitzen Fingern und ekligem Geziepe aus den Haaren zog. Vielleicht wär es ja doch besser gewesen, wenn er seine 'menschliche Verkleidung' aufrecht erhalten hätte, aber irgendwo ging's ihm auch manchmal sehr auf den Wecker und er wollte einfach nur 'er selbst sein'.
>>Ihr faules Pack, ich muss auch, und ich hab's Schwerer als ihr! IHR müsst euch wenigstens nicht verkleiden, sondern könnt das tun, was ihr immer tut! Im Frühling aufwachen und wachsen, werden, sein!<<
Pan lauschte, hörte das 'Atemholen der Natur' förmlich - und dann doch nur Gegrummel und Gebrubbel und überhaupt!
Also sah er wieder zu der Quelle, und vermisste die Nymphen! Egal welche, ob jetzt die Najaden, die Dryaden, die Oreaden, die Plejaden… halt alle -aden! Na ja, den Plejaden trauerte er sowieso schon sehr lange nach, seit die sich nach dem Tod ihrer Schwestern, der Hyaden, das Leben genommen hatten.
All diese süßen, netten und hübschen Mädchen!
Und was sah er täglich - zumindest seit den letzen zehn Jahren - waren nur die weiblichen Menschen in seiner aktuellen Umgebung.
Betty war recht hübsch, oder könnte hübsch sein, wenn sie nicht magersüchtig gewesen wäre, während Susanne das genaue Gegenteil der dürren Betty war… wo sind sie nur alle hin?!
Pan saß weiter an der Quelle und war immer noch missmutig, rupfte weiter an den scheiß Schneeballen im Fell rum, und fand dass er irgendwas falsch gemacht hatte, damals!
Zu den Zeiten, wo die alten Götter sich in den Pantheon zurückgezogen hatten, und meinten 'macht doch, aber heult dann nicht!'
Und er? Er Depp war ja der Meinung gewesen, dass man die Welt nicht sich selbst überlassen konnte, schon gar nicht nur unter der Aufsicht der Menschen! Na ja… gut, das Junk-Food der Menschen mochte er auch… manchmal. Pizza! Vor allem Pizza! Und da 'Mutter Natur' sowieso noch weiterschlafen mochte, die Nymphen und Satyrn sich sonst wo rumtrieben…
stand Pan auf, nahm seine menschliche Gestalt wieder an und machte sich auf den Weg zurück in die 'Zivilisation'. Zu MacDonalds, Kentucky Fried Chicken und wie sie nicht alle hießen.
Bei welchen Fastfood er letztendlich landete? Man, was interessierte ihn das schon!
>>Einen großen Kaffee, schwarz, ohne Zucker, aber mit Deckel!<< war seine Standartbestellung, er suchte grade in seinem Portemonnaie nach dem passenden Betrag, als er das 'na aber gerne doch' hörte, aufsah - und sich Sinope gegenüber sah.
Gut ein Monat war vergangen und Pan lauschte mal wieder der Natur. >>Wachsen, blühen, gedeihen!<< , aber dann drehte er sich um, lachte Sinope entgegen >>Mein Mädchen! Schau, ich hab eine Blüte für Dich! Für Dich und unser Kind!<<
Sie hatte Zeus getrotzt, und war dann doch bei einem wie ihm 'gelandet', Pan konnte es immer noch nicht so recht fassen! Aber so wichtig war ihm das auch grade nicht, herauszufinden was sie grade an IHM fand, lieber zog er sie mit sich, ins junge, sprießende Gras, streichelte über ihre Wange. "DU warst die erste Knospe des Jahres, mein Mädchen! Und jetzt folgt das Grünzeug dem, was DU ihm vorgemacht hast! Du bist jetzt schon schön! Wie schön wirst Du erst sein, wenn die Knospe zu voller Blüte kommt… die Jungfrau unser Kind auf die Welt bringt?!<<
Das Moos an der Quelle war jetzt sattgrün, dunkel und schwer vom Wasser, sie lagen zusammen und Pans Finger glitten durchs Wasser >>und die Knospe wird zur Blüte, und die Blüte wird eine Frucht hervor bringen…<<
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Anders sein kann auch bedeuten, sich nicht jedes Mal zu häuten, wenn der Wind sich einmal dreht, schmerzhaft ins Gesicht Dir weht!
Nach dem eig'nen Weg zu suchen, auch einmal für and're bluten! Nicht die Augen zu verschließen, und den Gegenwind genießen!
(Eric Fish - Anders sein)
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